Mittwoch, 22. Mai 2024

Tasik Cermin - Hidden Paradise in Ipoh / Malaysia

 Im Südosten der Stadt Ipoh befindet sich ein besonderer Geheimtipp, der einen kurzen Abstecher wert ist.

Inmitten von schroffen, dicht begrünten Kalksteinfelsen liegen die zwei Seen Tasik Cermin – übersetzt Spiegelsee. 


Den ersten See erreicht man durch einen 90 Meter langen, vor etwa 100 Jahren aus dem Stein geschlagenen Tunnel. Einst betrieb man hier den Abbau von Eisenerz. 


Am Ende des Tunnels erwartet uns eine kleine Plattform über dem Wasser mit traumhaftem Ausblick auf die sattgrünen, steil aufragenden Karstberge.  

Es gibt keinen einzigen Weg am Seeufer  – die fast senkrecht abfallenden Felsen verschwinden nahtlos im dunklen, ruhigen Wasser.  Es gäbe die Möglichkeit, eine Bootstour auf dem Gewässer zu machen, die wir uns jedoch für den zweiten Spiegelsee „Hidden World“ aufheben.


Dieser kann ebenfalls nur durch einen Stollen erreicht werden, allerdings ausschließlich mit dem Schlauchboot. Der 120 Meter lange Wassertunnel ist teilweise so niedrig, dass wir die Köpfe einziehen müssen.




Langsam endet die Dunkelheit  – dahinter öffnet sich wiederum eine üppig grüne Karstlandschaft, die sich malerisch im Wasser widerspiegelt. Auch dieser -etwas kleinere See – wird zur Gänze von den Hügeln umschlossen. Bis auf das Vogelgezwitscher ist es sehr ruhig hier, lautlos gleiten wir dem Ufer entlang.

 Meterlange Luftwurzeln hängen über die Felsen, ein Baum wächst sogar komplett im Wasser.


Nach etwa 15 Minuten haben wir die Hidden World umrundet und unser Guide paddelt uns langsam zurück durch den Tunnel.

Vor den Seen befindet sich ein großer Parkplatz. Für die Spiegelseen wird Eintritt verlangt. 

Wir haben die Tasik Cermin morgens um 9h besucht und waren somit fast die einzigen Besucher dieser Naturschönheit. 

 

Mittwoch, 15. Mai 2024

Türkei - Natur, Geschichte und Abenteuer (West- und Südküste sowie Kappadokien)



Wir starten unseren 3 ½ wöchigen Roadtrip durch den Westen der Türkei bei strahlendem Sonnenschein am neuen Atatürk Airport in Istanbul. Erst vor drei Monaten wurde das Gelände eröffnet, Vieles ist noch im Aufbau. Bisher landen nur Flugzeuge der Turkish-Airlines Flotte hier.
Die Übergabe des Mietwagens klappt jedoch schon hervorragend. Lediglich das Navigationsgerät ist mit der neuen Autobahn überfordert und führt uns anstatt auf die asiatische Seite, beharrlich Richtung Altstadt. Istanbul kennen wir jedoch schon von einer anderen Reise, sodass wir das Stadtzentrum großräumig umfahren und auf der Sultan-Selim-Brücke schließlich den Bosporus überqueren.

Unser erster Stopp auf dem asiatischen Kontinent ist die Stadt Iznik am gleichnamigen See. Sie wurde 316 v. Chr. unter dem Namen Antigoneia gegründet. Etwa 300 v. Chr. wurde sie eingenommen und in Nikaia umbenannt. Später fanden hier das I und das VII ökumenische Konzil statt. 1331 wurde die Stadt schließlich von den Osmanen eingenommen und später von persischen Künstlern besiedelt.

 


Das Zentrum von Iznik befindet sich bei einem Kreisverkehr in dessen Mitte ein mit Kacheln verzierter Uhrturm steht. 













Überhaupt ist die Stadt berühmt für ihre Keramikproduktion. Schon seit dem 15. Jh. werden hier diese bunten Fliesenbilder mit geometrischen Mustern und Blütenmotiven hergestellt. Die Blaue Moschee in Istanbul wurde beispielsweise mit Kacheln aus Iznik verkleidet. 

  


Auch das Minarett der Yesil Cami (Grüne Mosche) aus dem 14 Jh. wurde damit geschmückt. 









 
Die gesamte Altstadt war einst von einer 5 Kilometer langen und 6 Meter dicken Mauer umgeben. Es gab 4 Haupttore und 110 Türme. Beeindruckend finden wir  die Reste des Lefke-Tors mit seinem bogenförmigen Durchgang.
 

Unser Spaziergang führt weiter zu den Überresten der Hagia Sophia aus dem 6. Jh., dem Stadtmusem und dem alten Hamam. Es sollte auch ein antikes Theater geben, was wir allerdings nicht finden.

Schließlich gelangen wir zum See und schlendern an dessen Ufer entlang. Obwohl August und damit Hauptsaison ist, geht es in der ganzen Stadt beschaulich und ruhig zu. Am Seeufer gibt es nette Cafes und leckere Eisdielen. Im See tummeln sich einige Badegäste.


 

Wir haben jedoch vor, uns im nahe gelegenen Thermalsee von Keramet abzukühlen. Wobei abkühlen wohl das falsche Wort ist, denn der kleine, natürlich entstandene See hat schließlich 34 Grad Celsius. Dieser Geheimtipp liegt nahe der Straße D150 in Richtung Yalova und versteckt sich inmitten von Oliven- und Feigenhainen. Das Wasser ist zwischen einem und drei Meter tief und wird von Felsen umrandet. 





Gleichwohl wir die einzigen Touristen sind, fühlen wir uns hier sehr wohl und genießen das weiche, türkisgrüne Thermalwasser. 
Falls man zwischen den Einheimischen nicht auffallen möchte, würde ich das Baden mit Bikini jedoch eher unterlassen, und die Umkleidekabinen sind für uns Mitteleuropäer gewöhnungsbedürftig. 

Nach einer ausgedehnten Pause geht es schließlich weiter in unser Hotel in Bursa
 
Bursa ist die viertgrößte Stadt der Türkei und bezaubert mit seiner malerischen Lage am Fuß des über 2500 Meter hohen Uludag Berges. 1326 wurde Bursa die erste Hauptstadt des Osmanischen Reiches und entwickelte sich später zur einer Industrie- und Handelsmetropole. In heutiger Zeit leben hier mehr als 3 Millionen Menschen. 
 
Im quirrligen Zentrum der Metropole finden wir eine grüne Oase im Hof des Koza Han, des Seidenbasars, der schon 1490 erbaut wurde. Neben Souveniers wird hier noch immer hauptsächlich Seidenstoff und Bekleidung angeboten. 



Gleich neben dem Seidenbasar legen wir unsere Schuhe ab und besuchen die Orhan Gazi Moschee. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und besticht durch ihre hohen Räumlichkeiten und die liebevolle Restaurierung der Malereien und islamischen Kunstwerke. Besonders schön finden wir die golden strahlende Gebetsnische. Hier werden wir von einem besonders netten Mitarbeiter begrüßt, der uns  auch in den privaten Bereich des Gotteshauses führt und uns das Schreibzimmer des Imams zeigt, das in einem Gewölbe untergebracht ist. 

 
 
 
Gegenüber befindet sich die berühmte Ulu Cami, die zwischen 1396 und 1399 erbaut wurde. Diese gewaltige Moschee hat 20 Kuppeln und zählt zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Im 58x56 Meter großen Gebetsraum wird neben schönen Kalligrafien ein Brunnen zur rituellen Waschung zum Blickfang.  
Man sollte seinen Blick jedoch auch auf die herrlichen Holzschnitzereien und den wunderschön gepflegten Teppich lenken.

 Anschließend wandern wir ziellos durch den Kapali Carsi -dem überdachten Markt- und bewundern die Auslagen der Händler. Hier geht es viel ruhiger als in Istanbuls Bazar zu, es herrscht kein Gedränge und Niemand preist lautstark seine Waren an. Die verschiedenen Gebäude sind durch säulenartige Gänge miteinander verbunden. Wie in jedem Bazar sind auch im Kapali Carsi die verschiedenen Branchen streng voneinander getrennt. Es gibt die Gasse der Goldhändler und Juweliere, einen Bereich mit Teppichen, Schuhen, Lebensmittel, Spielwaren und vieles mehr. Hier findet man wohl alles, was das Herz begehrt. Im Gang der Möbelbauer verlassen wir schließlich das Labyrinth aus Läden. 
 

 
Eine Rolltreppe führt bergauf zum ältesten Teil der Stadt, wo noch Reste einer Festungsmauer zu erkennen sind. Am höchsten Punkt liegt der kleine Tophane-Park mit fotogenem 6-stöckigen Uhrturm (erbaut 1905) und einem tollen Ausblick über die Metropole. 
Auf dem Parkgelände befinden sich auch noch zwei reich geschmückte Sultansgräber. Die beiden hier bestatteten Herrscher Osman und sein Sohn Orhan galten als Gründer des osmanischen Reiches. 

Anschließend fahren wir ein kurzes Stück weiter zur Irgandi-Brücke. Sie erinnert mich ein wenig an die Ponte Vecchio in Florenz.  Mehr als 30 Läden -vorwiegend Kunsthandwerk- befinden sich in den Arkaden der 1442 erbauten Gewölbebrücke, die den Fluss Gökdere überspannt. 


Etwas außerhalb der Altstadt befindet sich die für mich schönste Moschee der Stadt, die Yesil Camii aus dem 15. Jahrhundert. Leider können wir sie zuerst nicht finden und fragen bei der Tourismusinformation nach dem Weg. Dort versteht man uns allerdings nicht und schickt uns zur daneben liegenden Ulu Cami, die wir jedoch schon gesehen haben. Bei der Weiterfahrt entdecken wir schließlich einen Wegweiser zur richtigen Moschee. Eigentlich liegt sie ganz in der Nähe der Igrandi-Brücke in einer Parkanlage. 

 Die Außenmauern des Gebäudes sind mit filigranen Marmorarbeiten verziert. 

 

Besonders beeindruckend sind allerdings die türkis schimmernden Kacheln aus Iznik im Innenraum, von denen sich ihr Name "Grüne Moschee" ableitet. 

 

 

 

Die imposante Gebetsnische wird von farbenrohen Buntglasfenstern eingerahmt. 

Daneben befindet sich ein Seitenschiff mit filigranen Gipsarbeiten, die ganz in weiß gehalten wurden.

 Sämtliche Kuppeln des Gebäudes wurden farbenprächtig gestaltet.
 
 
 
 
Oberhalb der Yesil Camii steht die blau leuchtende Yesil Türbe. Dieses kostbar ausgestattete Mausoleum gilt als das Wahrzeichen der Stadt und hat einen achteckigen Grundriss. Es wurde 1421 erbaut und dient Sultan Mehmed I und seinen Kindern als Grabmal. 

 

Zum Abschluss unserer Stadtbesichtigung stoppen wir beim Hünkar Köskö Museum. Leider ist die osmanische Villa bei unserem Besuch geschlossen. Dafür genießen wir im hauseigenen Restaurant ein leckeres Essen mit tollem Ausblick über die Stadt.




 
 
 
Nicht weit von Bursa entfernt entdecken wir das autofreie Dorf Cumalikizik. Es schmiegt sich an die Hänge des Ulu-Dag Berges und ist vorallem bei einheimischen Touristen beliebt, da es für eine bekannte Telenovela als Filmkulisse diente. Traditonelle osmanische Häuser, enge Gassen und viele Souvenierstände laden zum Bummeln ein. Der schmalste Durchgang von Cumalikizik ist gerade einmal schulterbreit. 
 
 
 
 
 
Wir wandern bergauf über gepflasterte Wege, vorbei an weinumrankten Balkonen und genießen diese Zeitreise in die Vergangenheit. Schließlich lernen wir einen Herren kennen, der uns erzählt, dass das Dorf früher dem Verfall nahe war und viele Einwohner auswanderten. 
 
Heute sind bereits die meisten Häuser in bunten Farben renoviert worden, und lauschige Restaurants tragen zum friedlichen Ambiente des Orts bei.  
 
 
Auch Gölyazi ist ein kleines Dorf, jedoch komplett ohne Touristen. Es liegt malerisch auf einer Landzunge am See Ulubat und ist nur über eine Brücke erreichbar. Fischerboote dümbeln im flachen Wasser und Störche klappern um die Wette. Alte Männer sitzen in schattigen Teehäusern und beobachten das Geschehen. Gleich daneben wird bei unserem Besuch gerade der Vorplatz der Moschee renoviert. Es gibt hier weder Souveniers noch touristische Infrastruktur. Dafür authentische Einblicke in ein ruhiges, türkisches Fischerdorf. 
 

 
 
Am Dorfeingang vor der Brücke steht eine sehr alte Platane. Die Legende besagt, dass hier einst ein  türkischer Junge ein griechisches Mädchen liebte. Nach dem griechisch-türkischem Krieg 1922 wurden die hier sesshaften Griechen gezwungen im Zuge des Bevölkerungsaustausches das Dorf zu verlassen. Da sie nunmehr Feinde sein sollten, wurde der türkische Junge vom Bruder des Mädchens erdolcht und starb in der Platane, die seitdem blutige Tränen vergießt. 

  
  
 
Noch viel weiter in der Vergangenheit liegen die Wurzeln von Troja. Die Besiedelung der Region reicht bis in die Bronzezeit zurück. Berühmtheit erlangte der Ort durch den Dichter Homer, der in seinen beiden berühmten Epen "Ilias" und "Odyssee" hier den Schauplatz des Trojanischen Krieges setzte. 
Gleich hinter dem Kassenhäuschen steht ein riesiger Nachbau des trojanischen Pferdes. 
Die Legende berichtet, dass die Griechen dabei waren, nach 10 jähriger Belagerung den Krieg zu verlieren. Da griffen sie zu einer List und schenkten den Trojanern ein Holzpferd. Die Trojaner öffneten arglos ihre Tore und führten das Holzkunstwerk in die Stadt. In der darauffolgenden Nacht jedoch öffneten sich Luken im Holz, und eine Armee aus griechischen Kämpfern entstieg dem Bauch des Pferdes. 
 
Bis ins 19. Jh wurde die Existenz der Stadt Troja von den Historikern angezweifelt. Erst der Geschäftsmann Heinrich Schliemann fand  um 1870 Überreste, die er als Troja identifizierte. Heute hat Schliemann einen sehr zweifelhaften Ruf, da er bei seinen Grabungen keinen Wert auf wissenschaftliches Arbeiten legte, sondern ausschließlich auf der Suche nach wertvollen Schätzen war. Unterhalb einer Rampe wurde er 1873 sogar fündig. Seinen "Schatz des Priamos", der jedoch viel älter ist, schmuggelte er aus dem osmanischen Reich. Mehr als 8000 Gegenstände gelangten nach mehrjähriger Reise schließlich ins Völkerkundemuseum Berlin. Nach dem 2. Weltkrieg beschlagnahmte die Sowjetunion den Schatz und brachte ihn nach Moskau, wo er lange Zeit als verschollen galt. Erst 1993 wurde seine Existenz bestätigt. Seit 1996 wird das Troja-Gold im Puschkin-Museum ausgestellt. 

Die Ausgrabungen von Troja wurden nach dem Tode Schliemanns weitergeführt. Dabei wurde erkannt, dass das Gebiet um den Hisarlik-Hügel immer wieder neu besiedelt wurde. Mehr als zehn Siedlungsschichten wurden bisher entdeckt, deren Fundamente ineinander übergreifen. Die Ansiedlung begann mit der Schicht I in der frühen Bronzezeit, etwa 2920 bis 2450 vor Christus, und endete mit der  byzantinischen Schicht aus dem frühen Mittelalter. Wahrscheinlich wurde diese letzte Siedlung durch einen Brand zerstört. 
 
Ein gut beschilderter Rundgang führt uns durch die verschiedenen Grabungsschichten. Die Reste der dicken Befestigungsmauern, die riesigen Grundrisse der Heiligtümer und die Mauern des einst zweistöckigen Palastkomplexes zeugen von einer reichen Vergangenheit. Wir fragen uns, was wohl im Laufe der Zeit noch über diesen Ort herausgefunden werden wird, denn bisher sind erst etwa 5 Prozent erforscht worden. Wir genießen den schattigen Weg und sind sehr überrascht, dass so wenige Besucher unterwegs sind. Fast alleine durchstreifen wir das weitläufige Gelände und lassen den Mythos Troja auf uns wirken.
 
Den späteren Nachmittag verbringen wir am Sandstrand und beim Poolbereich des empfehlenswerten Troia Tusan Hotels. Es befindet sich im Grünen, in ruhiger Lage und ist nicht weit von der Ausgrabungsstätte entfernt. Das Wasser ist glasklar und obwohl Hauptsaison ist, sind wir beinahe die einzigen Gäste am Strand. 

Am nächsten Morgen verlassen wir das freundliche Hotel. Das nächste Mal bleiben wir hier auf jeden Fall ein paar Tage.

Unser erster Stopp des Tages ist im Ida-Gebirge bei den Hasan Boguldu Wasserfällen. Hier spazieren wir einen klaren und sehr kühlen Bergbach entlang. Unser Sohn findet die großen Felsblöcke am Wegesrand wunderbar zum Klettern geeignet. Überall - sogar im Wasser - wurden Bänke fürs Picknicken aufgestellt. Für die müden Wandersfüße eine herrliche Abkühlung. Auch die Sonne verwöhnt uns und scheint aufs glitzernde Wasser.


Langsam folgen wir dem schattigen und kühlen Waldweg weiter und gelangen schließlich am Ende des Wandersteigs zu einem malerischen Becken mit kleinem Wasserfall. Die Felsen stapeln sich hier übereinander und machen das Weiterkommen unmöglich.

Nach einer ausgiebigen Rast kehren wir um und bemerken, dass sich die Picknickplätze mittlerweile gefüllt haben und die ersten Griller zum Anheizen bereit sind.

 

 

In der Nähe des Parkplatzes gibt es noch einen größeren Wasserfall, den wir natürlich auch ansehen. Die angenehm kühle Gischt spritzt bis zu unserem Aussichtspunkt hoch. 

Einige Bauersleute aus der Umgebung haben am Wegesrand ihre Stände aufgebaut. Früchte, Honig und auch selbst gemachte Süßspeisen werden angeboten. Den saftigen Feigen können wir nicht widerstehen und möchten einen kleinen Becher kaufen. Schließlich werden es mehr als zwei Kilo, für umgerechnet etwa einen Euro.  


Bei der Rückfahrt aus dem Ida-Gebirge genießen wir tolle Ausblicke auf die Küste. Hier gibt es weder Bettenburgen noch Massentourismus. 


 Ein toller Geheimtipp für ausländische Touristen ist auch der Seytan Sofrasi, der Teufelsfelsen. Dieser Aussichtspunkt bietet eine tollen Rundumblick auf die türkis leuchtende Bucht von Ayvalik mit ihren vielen Inseln. Angeblich hat der Teufel seine Fußspuren im Felsen hinterlassen. Wir genießen hier lediglich ein sündhaft gutes Mittagessen, bevor wir weiter reisen.


 Am späten Nachmittag erreichen wir die Stadt Bergama. Glücklicherweise ist es nun kühler geworden, sodass wir die Ausgrabungsstätte Pergamon, wo es kaum Schatten gibt, problemlos besichtigen können.

 

 Die Ruinen erheben sich hoch über der Stadt auf dem 330 Meter hohen Burgberg. Eine Seilbahn führt direkt zum Eingangsbereich. Diese Aufstiegsmöglichkeit ist sehr empfehlenswert, da ein Teil des Geländes somit aus der Vogelperspektive zu entdecken ist. 

Hinter dem Ticketschalter startet ein beschilderter Rundweg durch die Ruinen. 

 

 

 Besonders beeindruckend ist das antike Theater, welches direkt in den Hang gebaut wurde. Der Zuschauerraum mit 78 Sitzreihen für über 10.000 Besucher gilt als der steilste der antiken Welt. Das Bühnenhaus bestand zur Gänze aus Holz und wurde nur zu Spielzeiten aufgebaut.

In der Nähe des Theaters stand der Zeus-Altar aus dem 2 Jh vor Chr. Dieses monumentale Bauwerk mit einer 20 Meter breiten Freitreppe war 35 Meter breit und 33 Meter hoch. Den Sockel schmückte unter anderem ein Fries, welches die Schlacht zwischen den Göttern und den Giganten darstellte. Heute befindet sich das Relief des "Pergamon-Altars" im Berliner Pergamonmuseum. 

Am höchsten Punkt der Akropolis befinden sich die Überreste des Trajan-Tempels. Einst trugen 54 marmorne Säulen dieses gewaltige Gebäude, das für den römischen Kaiser erbaut wurde. 

Daneben liegen die Fundamente einer antiken Agora, sowie Fragmente des Palasts von Attalos I. Dieser König hinterließ 197 v. Chr. seinen beiden Söhnen die Stadt. Unter ihrer Herrschaft erlangte sie ihre größte Blütezeit und wurde großflächig ausgebaut. 5 Paläste befanden sich innerhalb der Stadtmauern.  133 v. Chr. gelang Pergamon als Erbschaft in römische Hand.  Aus dem Königreich Pergamon wurde somit die römische Provinz Asia. Nach der Teilung des römischen Reichs verlor die Stadt immer mehr an Bedeutung. 

Die Legende besagt, dass in Pergamon das Pergament erfunden wurde. Einst befand sich hier nämlich die zweitgrößte Bibliothek der antiken Welt mit über 200.000 Werken. Damit die Bücherei nicht größer als ihr berühmtes Gegenstück in Alexandria wurde, verbot der ägyptische Pharao Ptolemaios die Ausfuhr des damals üblichen Papyrus. Aus dieser Not heraus wurden nun Tierhäute als Beschreibstoff verwendet. Der genaue Standort der Bibliothek auf der Akropolis ist nicht bekannt.  

Unser Roadtrip führt uns weiter in das ruhige Dorf Karahayit. Mitten in einer lieblichen Parkanlage schichten sich mehrere Sinterbecken übereinander. Aufgrund der Farbe des Quellaustritts werden sie rote Becken genannt. 

Hier sind trotz freiem Eintritt nur eine handvoll Besucher, und wir sind die einzigen Ausländer. Knietief waten wir durch das angenehm warme, schlammige Wasser und genießen einen frisch gepressten Granatapfelsaft.


 Nachdem wir uns von diesem friedlichen Ort endlich losgerissen haben, fahren wir ins nahe gelegene Pamukkale

 

Schon von Weitem leuchten die berühmten, weißen Sinterbecken in der Sonne. Unser Hotel befindet sich genau gegenüber der Steinformation und bietet vom Restaurant aus einen herrlichen Ausblick. 

Wir wundern uns, wieviel sich seit unserem letzten Besuch hier verändert hat. Am Fuße wurde ein Parkanlage mit Ententeich angelegt, am oberen Rand der Becken eine ganze Einkaufsmeile. 


 

 

Glücklicherweise hat sich beim Thermalbad Cleopatrabad nichts außer dem Eintrittspreis geändert.  Dieses Bad war wahrscheinlich einst das heilige Becken der daneben liegenden antiken Stadt Hierapolis. In heutiger Zeit entspannt man im 36 Grad Celsius heißen Thermalwasser zwischen alten Säulenresten, ein einzigartiges Erlebnis. Eigentlich sollte man nur 20 Minuten im Pool verbringen, aber es ist hier einfach zu schön.


Abends wandern wir zum ersten Mal über die Travertinterassen, deren Übersetzung "Baumwoll-Schloss" lautet. 

 

Am Fuße des Hügels gibt es einen Ticketschalter mit Bänken, wo man sich die Schuhe ausziehen muss. Wir spazieren langsam bergauf, mitten durch dieses Naturwunder und genießen einen herrlichen Sonnenuntergang. 

 

 

 

Da es schon so spät ist, sind kaum mehr Leute unterwegs. Einzelne Becken entlang des Weges wurden aufgestaut und zum Baden freigegeben. Andere Becken sind wiederum trocken und glitzern weiß. Der Weg darf nicht verlassen werden. 

 

Durch den rauhen Untergrund kribbeln die Füße angenehm. Nach unzähligen Fotostopps sind wir schließlich oben angelangt. 

 

Mittlerweile ist es komplett dunkel und der Weg wird mit Flutlichtern beleuchtet. Wir drehen um und wagen den Abstieg. Morgen möchten wir alles nocheinmal bei Tageslicht erleben. 





Am nächsten Morgen sitzen wir beim Frühstück und beobachten unzählige Heißluftballons, die über die Landschaft schweben. 

Im Morgenlicht leuchten die Felsen wie ein vereister Wasserfall. Wiederum wandern wir staunend den Hang hinauf und können uns kaum satt sehen an den strahlend weißen Gebilden. 

 



 

Nach diesem Spaziergang fahren wir eine kurze Strecke über schmale Straßen zur Kaklik-Höhle. Dieser absolute Geheimtipp ist frei zugänglich. Neben dem Parkplatz fließt ein schmaler, glasklarer Bach, in dem sich Wasserschildkröten und Fische tummeln. Es ist sehr ruhig hier und keinerlei Bebauung in der näheren Umgebung.

 

 Wir folgen der Beschilderung -und dem Schwefelgeruch- und gelangen bald zum Höhleneingang. Hier führt eine hölzerne, gut gesicherte Treppe in die Dunkelheit. 

 


Rechts von uns strömt ein Wasserfall über mehrere Kaskaden ins Höhleninnere. Der Rundweg folgt diesem Wasserlauf und führt über strahlend weiße Travertinbecken etwa 200 Meter durch dieses unterirdische Pamukkale. Wir drehen mehrere Runden, entdecken immer neue Felsformationen und genießen die Stille inmitten dieses Naturwunders. Mit der Zeit wird der Schwefelgeruch jedoch unangenehm, sodass wir uns wieder an den Aufstieg wagen.



 


 

Gleich neben der Höhle wurde ein großzügiges Pool errichtet. Auch hier sind wir komplett alleine! Die Abkühlung tut sehr gut, sodass wir den ganzen restlichen Vormittag im Wasser verbringen. Sogar für Duschen, Sanitärräume und Umkleidemöglichkeiten wurde gesorgt. Ein wirklich großartiger Ausflug!






Der heutige Nachmittag führt uns zu einem weiteren Highlight. Nach etwas mehr als einstündiger Fahrt erreichen wir den karibikblauen Salda Gölü. Dieser See liegt zwischen Bergen und Wäldern im Landesinneren auf  1,140 Meter Seehöhe und wird auch als die Malediven der Türkei bezeichnet. 

 


Eine kurvige Straße führt zum Hauptstrand des Sees. Schon zwischen den Bäumen offenbart sich die unglaubliche Farbpracht dieses tiefen Kratersees. Sämtliche Farbschattierungen zwischen türkis und tiefblau blitzen hinter dem Gehölz hervor und strahlen im Sonnenlicht. 

 

Ein flach abfallender, gleißend heller Sandstrand führt ins kühle Nass. Das Wasser ist reich an Magnesium, Ton und Salzen. Der mineralstoffreiche Schlamm des Sees soll gegen allerlei Hautkrankheiten helfen. Wir spazieren entlang des Seeufers, genießen ein Eis vom Strandkiosk und schwimmen im paradiesischen Blau. Unser Sohn ist begeistert von mehreren  Matschlöchern im Uferbereich und würde sich am Liebsten darin wälzen. 

Leider gibt es am Strand keinerlei Schatten, sodass es bald ziemlich heiß wird. Am späten Nachmittag fahren wir schließlich entspannt zurück nach Pamukkale.


Abends wandern wir ein letztes Mal auf die eindrucksvollen Sinterterrassen und verabschieden uns von diesem herrlichen Ort. Da mittlerweile alle Touristenbusse weg sind, haben wir die Becken fast für uns alleine und erleben einen tollen Sonnenuntergang in den leuchtendsten Farben.

Am nächsten Morgen geht es nach einem typisch türkischen Frühstück mit Ei, Schafskäse, Butter, Gemüse, Honig, Marmelade und Früchten weiter richtung Ephesus. Wir haben diese berühmte Ausgrabungsstätte schon mehrmals besucht. Leider hat sich bisher nie die Gelegenheit ergeben, die Hanghäuser zu sehen. Das wollen wir diesmal endlich nachholen.

 

Vorher wandern wir jedoch durch die Gassen und ehemaligen Häuser der antiken Stadt. Wir sind nach wie vor fasziniert von den  filigranen Steinmetzarbeiten und der Pracht der einst gewaltigen Tempelanlagen. 

 

 

 

 

Besonders beeindruckend ist die zweistöckige Celsus-Bibliothek, die einst 12.000 Schriftrollen beherbergte. Ihre kunstvolle Fassade wurde vollständig rekonstruiert. Auch das Theater mit 25.000 Sitzplätzen lässt den Reichtum der ehemaligen Metropole erahnen. Ephesos war in ihrer Blütezeit eine wichtige Handelsstadt mit 200.000 Einwohnern. Die Römer machten sie zur Hauptstadt der Provinz Asia. Nach und nach versandete jedoch der Hafen. 263 n Chr. wurde die Stadt schließlich von den Goten zerstört und nur spärlich wieder aufgebaut. 




 

 Bevor wir die Hanghäuser betreten, machen wir noch einen kurzen Abstecher zu den ehemaligen Toiletten, den Latrinen. Hier saß man ohne Trennwände nebeneinander und unterhielt sich über Gott und die Welt.  Die Latrinen waren einst der Treffpunkt der Bürger für Klatsch & Tratsch. Neben philosophischen Gesprächen wurden im Schatten eines plätschernden Brunnens sogar Geschäftsbeziehungen geknüpft. 

 

 

Die Hanghäuser waren einst  private Wohnhäuser. Sie wurden zum Schutz der Wandmalereien und Mosaike überdacht. Für den Besuch zahlen wir separaten Eintritt, der sich jedoch auszahlt. Schon im Eingangsbereich am Fuße des Hügels öffnet sich ein gewaltiger Ausgrabungskomplex. Stege und Stufen führen durch die Mauerreste bergauf. Wunderbar erhaltene Fresken und Mosaike, Bäder mit Heizungsrohren, und riesige Säle geben Einblick in die römische Wohnkultur der Oberschicht. Am oberen Ende der Halle können wir nochmals die riesigen Villen, die etwa 1000 m2 Wohnfläche hatten, überblicken.  



Nach diesem Ausflug in die Antike wünscht sich unser Sohn einen Nachmittag im nahe gelegenen Wasserpark Aqua Fantasy. Hier gibt es unzählige Rutschen, einen Wildwasserkanal, ein Wellenbecken und alles was das Herz unserer 10-jährigen Wasserratte begehrt. Ich lese nach, dass diese riesige Anlage für bis zu 5000 Besucher konzipiert wurde. Im weitläufigen Gelände verläuft sich die Besuchermasse allerdings sehr gut, sodass es keinerlei Wartezeiten an den Rutschen gibt und trotz Hochsaison auch genügend Liegen vorhanden sind. 


 

Am nächsten Tag fahren wir weiter nach Dalyan. Dieser ruhige Ort schmiegt sich an den gleichnamigen Fluss, der sich in zahlreichen Mäandern richtung Ägäis windet.


 

 

Wir besteigen ein Touristenboot und tuckern langsam durch die labyrinthartigen Wasserkanäle. Links und rechts wächst meterhohes Schilf, über uns erhebt sich eine schroffe Felswand mit 2000 Jahre alten Felsengräbern. Hier ließen sich einst lykische Fürsten der antiken Stadt Kaunos bestatten, wohl um dem Himmel noch ein Stück näher zu sein.  

 


Im nahe gelegenen See Alagölü machen wir eine Schwimmpause. Das spiegelglatte Gewässer ist nur etwa 4 Meter tief und wird durch unterirdische Thermalquellen erwärmt. Natürlich testen wir aus, ob es an der Wasseroberfläche wirklich kühler als unter Wasser ist.

Schließlich lichtet sich der Schilfgürtel langsam, und der unter Naturschutz stehende Itzuzu Strand breitet sich vor unseren Augen aus. Feinsandiger, goldgelber Sand, sanfte Wellen und das tiefblaue Meer laden zu einer längeren Pause ein. Die Iztuzu Sandbank ist eine der letzten Eiablageplätze der falschen Karettschildkröte (Caretta Caretta) im Mittelmeer. Diese Schildkrötenart ist vom Aussterben bedroht. Während der Sommermonate legen die Weibchen je Nest bis zu 130 Eier ab. Deshalb wird der Strand auch abends für Besucher gesperrt und darf auch nicht bebaut werden. 


Wir erhalten ein sehr schmackhaftes BBQ und genießen die letzten Sonnenstrahlen des Tages an Board. Abwechselnd baden wir im Meer und dann wieder auf der Süßwasser-Lagunenseite. Unser Sohn versucht vergeblich, die wuselnden Krabben zu fangen.

Langsam wird der Anker wieder gelichtet, denn nun geht es retour durchs Delta richtung Dalyan. Jedoch fahren wir weiter bis zum großen Koycegiz See, der nördlich des Ortes gelegen ist. Mittlerweile ist es stockdunkel, nur die Sterne leuchten am Himmel. Fast magisch fühlt sich daher der Badestopp mitten im See an. Stille umfängt uns und wir gleiten lautlos durchs wunderbar warme Wasser.

 Der letzte Stopp des Ausflugs bringt uns zu einer heißen Quelle am Fuß einer Felswand, mitten im Nirgendwo. Im Quellgebiet wurde ein kleines Becken aufgestaut, worin wir gemütlich Platz nehmen können. Umfangen vom warmen Wasser sind wir mittlerweile tiefenentspannt und dösen vor uns hin. Der Guide hat ein paar Windlichter aufgestellt damit wir nicht ganz im Dunklen sitzen. Was für grandioses Ende eines tollen Tages!

Für den nächsten Tag haben wir eine ganztägige Bootstour mit einem Segelboot eingeplant. Nach dem Frühstück werden wir von unserem Hotel in Dalyan abgeholt und zum Hafen von Göcek gebracht. Hier wartet schon die Günay 1 auf uns, ein stattliches, aus Holz gefertigtes Motor-Segelboot, das in der Türkei Gulet genannt wird. Unsere Gastgeber sind Ingrid aus den Niederlanden sowie ihr türkischer Mann Ramazan. Die Beiden bereiten uns und unseren sechs Mitreisenden einen absolut fantastischen Tag. 

 

 Wir werden wunderbar verköstigt und halten in mehreren glasklaren Buchten zum Schwimmen und Schnorcheln. Auf dem komfortablen Schiff gibt es genug Platz, und wir dürfen uns wie zu Hause fühlen. Wir machen es uns an Deck auf weichen Matten gemütlich und lassen die Landschaft an uns vorüber ziehen. Genügend Lesestoff haben wir auch dabei, sodass einem Faulenzer-Tag nichts im Wege steht.

 

 


Es gibt in der Bucht von Göcek zahlreiche Inselchen -grau-grüne Flecken im tiefblauen Meer- die mit Pinien bewachsen sind. Der Fahrtwind trägt den angenehmen Duft der Bäume bis zu uns aufs Boot. So riecht definitiv der Sommer!    

 

 

 

 

Schließlich neigt sich auch dieser Urlaubstag seinem Ende zu. Um etwa 18.30h erreichen wir wieder den Hafen von Göcek und werden zurück ins Hotel gebracht.  

Dalyan ist bei Touristen auch wegen seiner Schlammbäder beliebt. Diese gelten als Schönheitselexier und Jungbrunnen.  Der Heilschlamm aus verschiedensten Mineralstoffen sollte auf die gesamte Haut aufgetragen werden und etwa 45 Minuten lang einwirken. Er trocknet dann und spannt die Haut an. Nach einer ausgiebigen Dusche fühlt man sich anschließend angeblich wie neugeboren. Schon David Bowie, Dustin Hoffmann und Sting haben sich in den Thermalquellen von Sultaniye im grauen Matsch gewälzt.  

Wir besuchen den ruhigeren Krater Mud Fun Park, wo neben dem klassischen Morast-Becken zum Einreiben und Suhlen auch ein lustiger Schlamm-Parcour errichtet wurde. 

Schwimmend, kletternd und rutschend geht es durch den Matsch und die Schilflandschaft. Wir haben sehr viel Spass und veranstalten einen kleinen Wettbewerb. Natürlich ist unser Sohn der Schnellste im Ziel. Flink wie ein Wiesel bahnt er sich seinen Weg über, unter und durch die Hindernisse. Anschließend entspannen wir am schönen Teich der Anlage. 10 Jahre jünger fühlen wir uns zwar nicht, aber dafür rundherum wohl.

 

 

Ein spätes Mittagessen genießen wir im speziellen Akkaya Secret Gardens Restaurant. Hier wurden sämtliche Tische in den Bäumen gebaut. Wie Vogelnester kleben sie zwischen den Zweigen. Schattig und angenehm kühl ist es außerdem. Rundherum befindet sich eine liebliche Gartenanlage mit Wasserläufen und Steingärten.  

 

 

 

 

 

 

Akkaya wird auch das geheime Tal genannt, kaum Jemand verirrt sich hierher. Es befindet sich etwa 25 Kilometer östlich von Dalyan und wird vom klaren Dalaman-Fluss durchquert. Leider finden wir keine Möglichkeit eine Bootstour zu machen, sodass wir lediglich durch den wunderschön angelegten Restaurantgarten spazieren. 

Frisch gestärkt reisen wir weiter nach Ölüdeniz. Hier waren wir zum letzen Mal vor 19 Jahren. Trotzdem hat sich rund um die berühmte sichelförmige Landzunge, die fast jeden Türkei-Reiseprospekt ziert, kaum etwas geändert. Der fast weiße Sand ist voller Sonnenanbeter und zählt nicht umsonst zu den schönsten Stränden der Welt.

 

Unser Hotel liegt jedoch in der friedlichen Lagune dahinter. Wir borgen uns wie damals ein Boot aus und paddeln durch die malerische Bucht. Ölüdeniz bedeutet übersetzt "Totes Meer" wegen seines ruhigen Wassers. Große Teile des Küstenstreifens wurden 1988 unter Naturschutz gestellt, sodass Fauna und Flora durch die vielen Besucher wenigstens zum Teil geschützt sind.


Am nächsten Morgen steht ein vierstündiger Bootsausflug mit einem kleinen Motorboot an. Kapitän Saban lenkt das Schiff zielsicher durch die Lagune ins offene Meer. So zeitig am Morgen liegt der Traumstrand von Ölüdeniz noch ziemlich einsam vor uns. Langsam schaukeln wir an unzähligen, leeren Liegestühlen und geschlossenen Sonnenschirmen vorbei. Bald wird der Trubel des Tages losgehen. 

 

 Zuerst halten wir an der "Blue Cave". Da wir das Boot für uns alleine gebucht haben, hält uns nichts von einem Sprung ins azurblaue Meer ab. Auch der sympathische Kapitän hüpft mit uns ins Wasser, und gemeinsam erkunden wir schwimmend und kletternd die kleine Meeresgrotte. Bevor viel später das erste größere Touristenschiff vorbei kommt, sind wir schon wieder an Bord und kosten frische Feigen aus dem Garten des Bootsführers. 


Weiter geht die Fahrt vorbei an schroffen Felsen und sandigen Buchten. Unvermittelt öffnet sich die eher abweisende Küstenlinie zu einem grünen Taleinschnitt. Wir sind nun im Schmetterlingstal ("Kelebekler Vadisi") angekommen, das wir durchwandern wollen. 

 

 

 

Nachdem wir den Eintritt bezahlt haben, spazieren wir langsam entlang des Pfades, rund um uns ragen karge Felsen 300 Meter empor. Da der Canyon nur über einen Wanderweg bzw. mit dem Boot erreicht werden kann, gibt es nur rudimentäre Infrastruktur. Auch hier sind wir unter den ersten Gästen des Tages und können die Natur in voller Pracht und Ruhe bewundern. Olivenbäume, Bananen, Granatäpfel und Orangen säumen unseren Weg. 

 

Das Tal wurde 1987 zum Naturschutzgebiet erklärt, mehr als 100 verschiedene Schmetterlingsarten sind hier beheimatet. Einige flattern an uns vorbei oder sonnen sich auf den warmen Felsen. Schließlich erschweren uns gewaltige Steinblöcke das Weiterkommen. Am Talschluss plätschert ein kleiner Wasserlauf zwischen dem Gestein. Wir versuchen die sehr aktiven Schmetterlinge zu fotografieren, was gar nicht so leicht ist. 

Danach kehren wir zurück zum Boot. Wir können kaum unseren Augen trauen, denn plötzlich ankern in der kleinen Bucht drei riesige Ausflugsboote. Laute Techno-Musik dröhnt aus sämtlichen Lautsprechern. Somit hüpfen wir schnell zurück ins Boot und fahren weiter zu unserem nächsten Badestopp. 

Allerdings tauschen wir unterwegs den Kapitän aus. Unser Sohn darf nämlich das Steuer übernehmen und lernt von Saban mit Begeisterung wie man ein Schiff lenkt. Sogar ordentlich Gas geben darf er. Wir sind mittlerweile so schnell, dass man sein eigenes Wort im Fahrtwind nicht mehr versteht. 

Schließlich nähern wir uns wieder etwas langsamer der Küste und halten in der türkisblauen Aquariumbucht zu einem weiteren Schwimm- und Schnorchelstopp. Der Name macht der Bucht alle Ehre, das Wasser ist glasklar, und unzählige Fische tummeln sich unter der Wasseroberfläche. Als wir wieder am Boot sind, hält neben uns ein schwimmendes Kaufhaus. Die Eiskarte kann sogar mit einem Supermarkt mithalten.

Unser letzter Stopp ist die felsige St. Nikolaus Insel. Den Überlieferungen nach soll der Hl. Nikolaus hier gelebt haben. Es empfielt sich schon alleine wegen des grandiosen Ausblicks, dieses kleine Inselchen zu besuchen und den steilen Hügel hinauf zu wandern.

  

Schon in byzanthinischer Zeit wurden fünf Kirchengebäude und mehrere Wohnanlagen errichtet. Der Pfad führt vorbei an zahlreichen Relikten, wie den Resten einer Basilika am höchsten Punkt der Insel, sowie Fragementen eines Kreuzganges, wuchtigen Befestigungsmauern sowie einer großen Zisterne. 


Nun wird es Zeit, wieder nach Ölüdeniz zurück zu kehren. Wir verabschieden uns und steigen in unser Mietauto für eine Fahrt in die nahe gelegene Geisterstadt Kayaköy.

Diese Siedlung war im Osmanischen Reich eine griechische Handelsstadt mit dem Namen Levissi. Nach dem 1. Weltkrieg fand 1922/1923 ein Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei statt, sodass der Ort mit ehemals etwa 20.000 Einwohnern komplett aufgegeben wurde. Man schätzt, dass damals insgesamt etwa 1,5 Millionen griechisch-orthodoxe Griechen, sowie circa 400.000 muslimische Türken ihr bisheriges Leben aufgeben mussten.

 

Heute stehen die mehr als 3500 Ruinen von Kayaköy unter Denkmalschutz. Bevor wir die Reste der Stadt betreten, kehren wir in ein idyllisches Restaurant zum Mittagessen ein. Kaum setzen wir uns in den schattigen Gastgarten, werden wir schon von einer Meute bettelnder Katzen belagert. Sie sind alle gut genährt und strolchen wohl eher aus Gewohnheit um die Beine der Besucher.


 

 Frisch gestärkt beginnen wir unseren Rundgang über grob gepflasterte Wege, die sich dem unebenen Terrain anpassen. Leider fällt mir gerade hier das Handy aus der Hand. Natürlich fliegt es genau auf die Kante, sodass trotz Schutzfolie ein langer Riss das Display ruiniert. Trotz dieses Ärgernisses erfreuen wir uns an den zahlreichen Überresten, die unsere Fantasie anregen. Es ist zwischen den dunklen, kahlen Mauern kaum mehr vorstellbar, dass sich hier noch vor 100 Jahren das täglich Leben zahlreicher Menschen abspielte. 

 

Die Straße führt bergauf, immer an steinernen Wänden entlang, bis wir schließlich am höchsten Punkt, auf die Ruine einer Kapelle stoßen. Von hier aus haben wir einen fantastischen Ausblick auf Kayaköy und das umliegende Meer. 

 

 

Wir wählen einen anderen Weg bergab durch die Stadt, bevor wir schließlich wieder ins Auto steigen und den späten Nachmittag im Garten und am Strand des Hotels verbringen.


  Am nächsten Morgen werden wir wiederum vom Hotel abgeholt und mit einem Shuttlebus auf den etwa 2000 Meter hohen Baba Dag Berg gebracht. Irgendwie begleitet uns schon ein mulmiges Gefühl, denn bald werden wir uns -nur von ein bisschen Stoff gehalten- wagemutig in die Tiefe stürzen. Bevor der Tandem-Gleitschirmflug jedoch los geht, lernen wir unsere Piloten kennen und erhalten eine kurze Sicherheitseinschulung. Schließlich werden uns die Rucksäcke und die Sicherheitsgurte angelegt, diese zweimal überprüft, bevor es ernst wird. 

Mein Fluglehrer startet mit mir als Letzte, sodass das Gewusel rund um mich langsam abflaut. Ich verstehe, dass ich etwa fünf Schritte auf den bodenlosen Abhang zulaufen soll, bevor wir in die Lüfte gehoben werden. Plötzlich höre ich hinter mir nur noch "run, run, run" und schon sprinte ich mit geschlossenen Augen los. Ein Windstoß hebt uns kurz vor dem Ende der Böschung sanft in die Lüfte, und schon sehe ich die atemberaubende Küstenlandschaft unter uns. Ich setze mich in die Gurte und genieße das unbeschreibliche Gefühl des Fliegens. Das schroffe Taurusgebirge und den tiefblauen Ozean unter mir, die strahlende Sonne darüber und den Wind in meinen Ohren, dieses einzigartige Gefühl kann kaum mit Worten ausdrückt werden. Einfach ein unvergessliches, einmaliges Erlebnis! 

Langsam gleiten wir über die beeindruckende Lagune von Ölüdeniz, das Schmetterlingstal und die Buchten, die wir gestern mit dem Boot entdeckt haben. Von hier oben wirkt alles winzig klein, und die anderen Gleitschirme wie bunte Spielzeugdrachen.

Wir drehen noch einige Loopings, die mich zu einem Jubelschrei verleiten, bevor nach etwa 40 Minuten der Strand immer näher kommt. Eigentlich möchte ich einfach weiterfliegen, weiterhin dieses Freiheitsgefühl erleben, aber schon erklärt mir der Pilot dass ich bei der Landung wieder einige Schritte laufen soll, damit wir nicht auf allen Vieren auf dem Boden aufkommen. Alles klappt perfekt, sodass ich bald wieder feste Erde unter den Füßen spüre. 

 Voller Adrenalin und mit den Gedanken noch immer in den Wolken,checken wir aus dem Hotel aus und fahren weiter Richtung Süden. Da es immer heißer wird, entschließen wir uns spontan für eine Wanderung durch den Sakklikent-Canyon. Wir sind nicht alleine mit dieser Idee, denn schon am Parkplatz tummeln sich unzählige Einheimische und Touristen. Souvenier Shops, Restaurants und Bademodengeschäfte reihen sich hier aneinander. Sogar Gummistiefel können ausgeliehen werden.

In der Schlucht ist es tatsächlich kühler. Der erste Teil des Weges führt bequem auf einem Steg über dem Wasser entlang. 

Nach etwa 300 Metern endet die Befestigung, und wir waten mit Wasserschuhen und Shorts durch das eiskalte Wasser des Flusses Xanthos. Die Felsen kommen immer näher, sie türmen sich Hunderte Meter senkrecht in die Höhe. Unser Blick schweift ehrfürchtig nach oben. Wie festgeklebt wirkt ein Stein zwischen den glatt gewaschenen Felswänden. Kein Sonnenstrahl verirrt sich bis zum Boden. Bizarre Steinformationen säumen unseren Weg durch das sich nach rechts und links windende Flussbett. Hinter jeder Kurve staunen wir über die eindrucksvolle Landschaft, die das Wasser hier geschaffen hat.  

 

Da Hochsommer ist, können wir stellenweise am trockenen Uferrand gehen, neben uns das rauschende Wasser. Auch ein paar einfache Kletterstellen gibt es, bis wir schließlich bei einem Wasserfall umdrehen. 

Der Canyon von Sakklikent wäre insgesamt 18 Kilometer lang, aber nur 2 Kilometer können in den Sommermonaten durchwandert werden. 



Schon lange waren wir nicht mehr in der berühmten Kirchenruine von Myra. 

Die St. Nikolaus Kirche wurde im Jahr 529 n. Chr. auf dem Grab des Heiligen, der hier einst Bischof war, erbaut. Ursprünglich hatte das mächtige Gotteshaus fünf Seitenschiffe, die jedoch im 8. Jahrhundert, entweder durch Angriffe oder durch ein Erdbeben, zerstört wurden. Im 10. Jahrhundert wurde die Basilika im kleineren Maßstab wieder aufgebaut. Allerdings besagt die Legende, dass 1087 italienische Händler die Gebeine von Nikolaus nach Bari entführten. Mitte des 13. Jahrhunderts änderte der Fluss Myros seinen Lauf und der Ort Demre und die Kirche wurden meterhoch überflutet. Erst im 19. Jahrhundert fanden Ausgrabungen statt.

 

Wir finden die imposanten Überreste des Gebäudes mit seinen bunten Wandmalereien, den detailreichen Fußbodenmosaiken und den wuchtigen Mauern sehr interessant. Auch der zerstörte Sarkophag des Heiligen ist in einer Seitennische zu sehen. 

Außerdem ist es in dem alten Gemäuer angenehm kühl und ruhig. Außer uns besichtigen nur zwei weitere Familien das alte Gotteshaus.


 Abends erreichen wir schließlich unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte. Die Etenna Beach Bungalows liegen in einer wunderschönen Gartenanlage direkt am langen Strand von Cirali. Natürlich weihen wir gleich die Hängematte vor unserem Häuschen ein und essen im Gartenrestaurant, das nur durch eine Terrasse vom Strand entfernt ist, zu Abend.


Als es schon dunkel ist, hüpfen wir nochmals ins Meer und erleben eine unglaubliche Überraschung. Bei jeder Bewegung tanzen Lichtpunkte im Wasser. Intensiv wie Edelsteine funkelt und blitzt es rund um uns. Jede kleine Welle erzeugt ein silbrig-blaues Leuchten. So etwas Magisches haben wir noch nie erlebt! Glücklich plantschen wir im warmen Wasser und beobachten dieses grandiose Naturwunder, das Biolumineszenz genannt wird. Das Licht entsteht durch Einzeller - kleine Algen - die im besonders nährstoffreichen Salzwasser beheimatet sind. Die winzigen Lebewesen reagieren auf jede Störung mit kurzem Aufleuchten. 

 Auch am nächsten Tag entspannen wir uns am wunderbaren und ruhigen Strand von Cirali. Das beschauliche Dorf mit lediglich zwei Straßen liegt weit abseits des Massentourismus. Größere Hotels sucht man hier vergeblich. Dafür gibt es Pensionen, Cafes und kleine Läden, die im Grün der Umgebung verschwinden. Also genau das Richtige für uns. Die etwa 2 Kilometer lange Sand-Kies Bucht ist rundherum von schroffen Gebirgszügen begrenzt und wurde unter Naturschutz gestellt. Am südlichen Ende des Strandes befinden sich die Reste der antiken Stadt Olympos, die einst zu Ehren Hephaistos, dem Gott des Feuers, erbaut wurde. Da wir jedoch heute einen Ruhetag einlegen, nehmen wir uns fest vor, die Ruinen bei der nächsten Türkei-Reise zu besuchen. 

Was wir aber keinesfalls versäumen möchten, ist das ewige Feuer Chimära. Nicht weit von Cirali entfernt, parken wir unseren Mietwagen an den Ausläufern des Taurusgebirges.  Von hier aus führt ein Wanderweg über Stock und Stein bergauf durch den Wald. Aber nicht nur das Harz der Bäume duftet, sondern uns steigt auch ein markanter Geruch nach Grillgut in die Nase. 

 

 Nach etwa 20 Minuten öffnet sich schließlich vor uns ein größeres Felsplateau mit zahlreichen Lagerfeuern. Fleisch, Mais, Crepes, alles was das Herz begehrt wird hier über den Flammen erwärmt. Feuerzeug oder Streichhölzer benötigt man jedoch nicht, denn die Flammen schießen ohne Zutun aus Löchern und Rissen aus dem Fels hervor. Einheimische nennen diesen besonderen Platz Yanartas, was brennender Stein bedeutet.

 

 

Das Feuer entsteht aus Erdgas - Methan - das aus dem Boden entweichen und sich an der Luft entzündet. Schon in der Antike waren die Flammen bekannt und fanden Einzug in die Legenden. Homer beschreibt eine Chimaira als feuerspeiendes Ungeheuer mit einem Kopf wie ein Löwe, einem Körper wie eine Ziege und einem schlangenförmigen Schweif.  


 In unserem Reiseführer lesen wir, dass es noch ein weiteres Feuerfeld weiter oben am Hang gibt. Wir folgen der Markierung des lykischen Fernwanderwegs bergauf. Schön langsam wird es dunkel. Nach etwa einem Kilometer erreichen wir schließlich das zweite, viel kleinere Areal. Der mühsame Aufstieg hat sich gelohnt. Hier sind wir ganz alleine, auf einer Lichtung im Wald. Wir genießen die Lichter des Dorfes weit unter uns, dahinter erschallt das Rauschen des Meeres und über uns erstrahlt der klare Sternenhimmel. 

Die nächtlichen Geräusche des Waldes findet unser Sohn mit der Zeit ziemlich unheimlich. Ohne GPS wäre der schmale Pfad in der Dunkelheit wirklich sehr schwierig zu finden, aber mit Taschenlampen und Navi ausgerüstet, ist der Abstieg retour ohne Schwierigkeiten möglich. 

Gestern hat unser Tag mit Feuer geendet, der heutige Tag beginnt mit Wasser im wunderschönen Canyon von Göynük. Vom Parkplatz, wo auch der Eintritt eingehoben wird, führt eine breite Schotterstraße etwa 2 Kilometer leicht bergauf durch eine beeindruckende Gebirgslandschaft. Bänke zum Rasten laden immer wieder zu Pausen ein, sogar einen Trinkbrunnen gibt es. Eine willkommene Erfrischung, da es schon morgens sehr warm ist und die Felswände keinen Schatten werfen.  

 


Wir wandern entlang eines türkisgrünen Sees, erkunden eine kleine Höhle und werfen einen Blick auf den glitzernden Wasserlauf unter uns. 

 Schließlich erreichen wir das Ende des Wanderwegs, wo wir uns bei einer Holzhütte Neopren-Anzüge und Helme ausborgen um die enge Schlucht weiter erkunden zu können. Hier können wir auch unsere Sachen in Kästchen versperren, denn ab nun wird es sehr nass. Wir ziehen noch schnell unsere Wasserschuhe an und schon kann es losgehen. Man könnte sich auch einen Guide für das Canyoning nehmen, aber es ist auch auf eigene Faust problemlos möglich. Ich finde es nur sehr schade, dass ich keine wasserdichte Hülle für mein Handy habe und somit keine Fotos machen kann. 

Mutig schwimmen wir zuerst etwa 50 Meter durch das eiskalte und tiefe Wasser. Von den Felsen rings um uns rauschen mehrere Wasserfälle in den Canyon. Alles ist mit sattgrünem Moos bewachsen, und kaum ein Sonnenstrahl verirrt sich in die schmale Klamm. Weiter geht es über Felsbrocken und kleine Katarakte, deren Überwindung auch für unseren Sohn einfach ist. Es folgen trockene Stellen, wo wir neben dem Fluss entlang wandern können und uns wieder aufwärmen. Das Wasser ist trotz hochsommerlicher Temperaturen wirklich sehr kalt. Bald schon spüren wir die Kälte durch den Anzug hindurch. Plötzlich versperrt uns ein meterhoher Wasserfall das Weiterkommen. Hier endet das Cayoning Abenteuer für uns, und wir kehren wieder um. 

Durchgefroren -aber sehr glücklich- erreichen wir wieder die Hütte und tauschen Neoprenanzug gegen Wanderkleidung. Noch schnell schieße ich ein paar Fotos von der wilden Natur um uns, bevor wir Richtung Parkplatz zurück marschieren.


Als nächstes geht es hoch hinaus. Mit der Seilbahn fahren wir auf den Tahtali Berg, inmitten des Taurus Gebirges. Die Olympos Teleferik Seilbahn startet 726m ü.M. und überwindet über 1.600 Meter Höhenunterschied in etwa 10 Minuten. Mit uns steigen einige Russinnen in die rundherum verglaste Gondel. Bei jeder Seilstütze kreischen sie laut auf. Wahrscheinlich ist es die erste Gondelfahrt ihres Lebens. Nach insgesamt 4 Seilstützen haben wir es geschafft und stolpern fast taub aus der Kabine. 


Versöhnt werden wir von einem wunderbaren Panorama. Der Ausblick von der Terrasse der Bergstation reicht über die umliegende, schroffe Bergwelt bis hin zum tiefblauen Meer. In der Antike wurde das Gebirge Olympos genannt, da man hier einen der Göttersitze vermutete.  

Da wir heute nicht mehr Wandern möchten, schießen wir lediglich einige Fotos und genießen die kühle Bergluft, bevor es wieder talwärts geht. 




Auf dem Weg zurück nach Cirali folgen wir der Empfehlung unseres Reiseführers und kehren fürs Abendessen ins Botanik Restaurant in Ulupinar ein.



Hier sitzen wir direkt über einem Bach auf gemütlich gepolsterten Sitzecken. Das Ambiente gefällt uns sehr gut - unter uns gurgelt das Wasser und über uns zwitschern die Vögel in den Baumkronen. Das Restaurant ist spezialisiert auf Forellen, es wird sogar eine eigene Zucht betrieben. Was für ein schöner Tagesausklang! 



Am nächsten Morgen packen wir erneut die Koffer und reisen weiter zur auf einer Halbinsel gelegenen Ausgrabung Phaselis. Die Reste dieser antiken Stadt haben wir schon gestern vom Gipfelplateau des Tahtali erkennen können. Phaselis hatte einst drei Häfen und war bereits im 6 Jh v.Chr. eine bedeutende, wohlhabende Handelsstadt. Vor allem für sein Rosenöl war Phaselis bekannt, es wurde in sämtliche römische Provinzen exportiert.  
Sogar Alexander der Große verbrachte hier einst den Winter 334/333 bevor er zur Schlacht von Issos aufbrach.
Mitte des 7 Jh. n Chr fielen Araber und Piraten ein und plünderten die reiche Stadt. Einen kurzen Aufschwung gab es nochmals im 8 Jh als byzantinischen Marinestützpunkt. Nach und nach verfielen jedoch die Gebäude und dienten schließlich als Steinbruch für die Befestigungsanlagen von Antalya. 

Schon am Parkplatz bewundern wir die hohen Steinmauern des Aquädukts. 



Dahinter führt die ehemalige, etwa 10 Meter breite Prachtstraße vom Stadthafen zu den wichtigsten Gebäuden, wie Badeanlagen, Agora und dem besonders beeindruckenden Theater vor der mächtigen Bergkulisse des Taurus Gebirges. In manchen Ruinen kann man noch die Reste der Fußbodenheizung erkennen oder bunte Mosaike entdecken.


Am Ende der Prachtstraße befindet sich der Südhafen, darüber verstecken sich im Wald die spärlichen Überreste der Akropolis. 
Die ehemaligen Hafenanlagen sind in heutiger Zeit idyllische Badeplätze. Das Wasser ist glasklar und lädt zum Schwimmen und Schnorcheln ein. 


Nach einem ausgiebigen Bad kehren wir zurück zum Auto und erkunden weiter die Südküste. 

Unser nächster Stopp ist der obere Düdenwasserfall. Wir lösen die Eintrittskarten und folgen dem schattigen Wanderweg durch eine sattgrüne, urwüchsige Landschaft. Schließlich erreichen wir den rauschenden Fluss Düden, und das immer lauter werdenden Tosen verrät uns die unmittelbare Nähe das Wasserfalls. Etwa 10 Meter stürzt das Wasser über eine Kalkklippe in die Tiefe. Selbst im Hochsommer ist das ein beeindruckender Anblick, vor allem aus der Höhle hinter dem Wasserfall. 



Einige Kilometer entfernt stürzt der Düdenfluss schließlich über eine Felsklippe ins Mittelmeer. Der untere Düdenwasserfall befindet sich vor den Toren der Stadt Antalya in einer kleinen Parkanlage. 


Am nahe gelegenen Lara Strand haben Künstler beeindruckende Skulpturen aus mehr als 10.000 Tonnen Sand geschaffen. Etwa 30 Sandbildhauer aus aller Welt arbeiten im Sandland an meterhohen, äußerst detailreichen Werken, die jedes Jahr im April neu entstehen. Das Grundthema der Ausstellung ist die Mythologie, dazu kommt jährlich ein spezielles Motto. 

Die Figuren bestehen lediglich aus ungeschliffenem, kantigem Flusssand und Wasser - sehr beeindruckend.

Da es am Gelände kaum Schatten gibt, ist ein Besuch in den Abendstunden empfehlenswert. 



Abends spazieren wir durch die malerische Altstadt "Kaleici" von Antalya. Sie liegt über dem Jachthafen und war einst von einer Festungsmauer umgeben. 



Davon ist in heutiger Zeit noch der Uhrturm, der Saat Kuleis, erhalten. Er war einst Teil der Festungsanlage und wurde wahrscheinlich im 9 Jahrhundert erbaut. 

Auch das Hadrianstor aus römischer Zeit ist sehr sehenswert. Es wurde zu Ehren des römischen Kaisers Hadrianus erbaut, der die Stadt 130n.Chr.besuchte. 

Dahinter erstrecken sich verwinkelte Gassen mit Geschäften und Restaurants. Straßenmusikanten und Händler kämpfen um die Aufmerksamkeit der Touristen. Natürlich gibt es auch in Antalya einen lebhaften Basar, der sich nahe des Uhrturms befindet. 






Die Stadt, die auf eine mehrere Tausend Jahre alte Vergangenheit zurückblickt, hat in heutiger Zeit etwa 2,7 mio. Einwohner und zählt somit zu den bevölkerungsreichsten Orten der Türkei. 

Durch die milden Winter und einen sehr fruchtbaren Boden gedeihen in der Provinz Antalya die unterschiedlichsten Obst- und Gemüsesorten. Riesige Gewächshäuser liegen verstreut in der hügeligen Landschaft und bedecken eine Fläche von etwa 30.000 Hektar. Wir halten öfters an den Straßenrändern an und decken uns bei den Verkaufsständen der Bauern mit köstlichen Früchten ein.  


Am nächsten Morgen besuchen wir den dritten Wasserfall der Umgebung. Das türkisgrüne Wasser der Kursunlu-Wasserfälle glitzert in der Morgensonne in den schillerndsten Farben. Im August führt der Kursunlu nicht besonders viel Wasser, was aber der Schönheit der Region keinen Abbruch tut.
Sieben kleine Teiche und Wasserfälle bahnen sich einen Weg durch eine Schlucht mit dichter Vegetation, die als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde. Wir folgen dem Waldweg entlang der Kaskaden und  Stromschnellen und genießen die morgendliche Ruhe. 


       


 Nach diesem schönen Spaziergang halten wir beim ehemaligen EXPO  Gelände von Antalya. Hier fand 2016 eine internationale Gartenausstellung statt, die von 4,5 Millionen Gästen besucht wurde. Das riesige Gelände ist weiterhin zugänglich und kostenlos zu besichtigen. Natürlich gibt es keine adretten Themengärten mit 120 verschiedenen Blumensorten mehr, aber ein Spaziergang durch die gepflegte Anlage und der Ausblick vom 100 Meter hohen Aussichtsturm ist dennoch einen Besuch wert. Etwas skurril ist, dass wir auf dem 112 Hektar großem Areal fast die einzigen Besucher sind. Also ein richtiger Geheimtipp, auf den wir auch nur zufällig beim Vorbeifahren gestoßen sind. 







Am späteren Nachmittag gelangen wir zu unserem nächsten Programmpunkt, dem antiken Theater von Aspendos. Dieses Bauwerk zählt zu den am besten erhaltenen Amphitheaterns der römischen Zeit. Das 2-stöckige Bühnenhaus ist vollkommen intakt, ebenso die Besuchertribünen. Dieser gute Erhaltungszustand ist den Seldschuken zu verdanken, die das Gebäude im Mittelalter als Karawanserei benutzten und es laufend reparierten.
Erbaut wurde die Anlage zwischen 138 und 164 n.Chr. für etwa 20.000 Zuschauer. Vor allem die Akustik ist perfekt, denn sogar ein Flüstern auf der Bühne ist bis in die oberen Ränge hörbar. 
Auch heute noch wird in diesem römischen Kulturerbe das jährliche Opern- und Ballettfestival veranstaltet. 


Am Abend erreichen wir schließlich unser Tagesziel, die Stadt Side. Unser Hotel liegt mitten in der Altstadt, wo sich zahlreiche Touristen und Einheimische tummeln. Auch wir machen noch einen kurzen Abendspaziergang und genießen die antiken Ruinen, die nahtlos mit den heutigen Gebäuden verschmelzen. Side liegt auf einer Halbinsel und war einst eine bedeutende Handelsstadt. Bekannteste Hinterlassenschaft aus vergangener Zeit ist wohl der Apollon Tempel, direkt am Meer gelegen. Ein wunderschöner Ort für einen malerischen Sonnenuntergang!





Für den gesamten nächsten Tag haben wir eine Rafting Tour gebucht. Wir werden um 9.30h vom Hotel abgeholt und fahren mit anderen Reisenden etwa eine Stunde zum Basislager im Köprülü ("Brücke") Canyon. 
Dort erhalten wir eine Sicherheitseinweisung und werden mit Schwimmwesten ausgestattet. Bevor wir jedoch das uns zugeteilte Schlauchboot besteigen dürfen, müssen wir noch im Gänsemarsch und in Schlangenlinien durch den ziemlich kalten Fluss waten. Der Grund dafür erschließt sich uns nicht, eventuell sieht es am Video, welches nach der Tour gekauft werden kann, lustig aus? Schließlich ragt im Hintergrund eine römische Steinbrücke, die dem Canyon ihren Namen gab, auf. 

 In den nächsten zwei Stunden erwarten uns familientaugliche Stromschnellen der Klasse II und eine liebliche Flusslandschaft. Etwa in der Mitte der 14 Kilometer langen Raftingstrecke legt unser Guide eine Pause ein, die wir zum kurzen Abkühlen im glasklaren Wasser nützen. Man könnte hier auch eine Fahrt mit der Zipline unternehmen, was wir aber dankend ablehnen. Anschließend paddeln wir gemütlich weiter. Jedes Mal wenn ein anderes Boot in der Nähe auftaucht, wird die gegnerische Bootsmannschaft komplett nass gespritzt. Gut, dass ich meine Kamera und das Handy heute nicht dabei habe! Schließlich erreichen wir klatschnass den Ausstiegspunkt bei einem Restaurant, wo bereits ein spätes und reichhaltiges Mittagessen auf uns wartet. 

Nach dem Umkleiden und dem Essen bringt uns der Minibus wieder wohlbehalten zurück ins Hotel nach Side. 
Abends unternehmen wir noch einen weiteren Stadtbummel und kaufen einige Souvenirs.     









Am nächsten Morgen fahren wir nach dem Hotelfrühstück - mit tollem Ausblick auf die antike Ausgrabung - zum nahe gelegenen Manavgat-Wasserfall. 
Der Fluss Manavgat führt selbst im Hochsommer viel Wasser, sodass wir beim Aussichtspunkt die erfrischende Gischt im Gesicht spüren. 
Der liebliche Wasserfall stürzt etwa 5 Meter über die gesamte Flussbreite in die Tiefe. Daneben haben sich einige Restaurants, Teegärten und Läden angesiedelt, die aber morgens noch nicht offen haben. 

   
Nun erwartet uns eine wunderschöne Fahrt durch das Taurus Gebirge. Diese imposante Bergkette mit Gipfeln über 4000 Meter zieht sich fast über 2000 Kilometer durch den südlichen Teil der Türkei. Dörfer gibt es hier kaum, und die Straßen sind wenig befahren, dennoch in sehr gutem Zustand. Am Wegesrand spazieren gemächlich einige Schildkröten, rundherum duftet es nach Harz.   

Nach einigen Fotostopps erreichen wir schließlich die Höhle Altinbesik beim Dorf Ormana. Hier - 450 Meter über dem Meeresspiegel und inmitten einer schroffe Bergwelt - verirrt sich kaum ein Tourist. 
Die Grotte beherbergt den größten Unterwassersee der Türkei und wird dementsprechend mit dem Boot befahren. Bevor es ins Schlauboot geht, müssen wir Schuhe und Socken ausziehen, bekommen dafür Schwimmweste und Helm. 
Im niedrigen Eingangsbereich leuchtet das Wasser türkisgrün, dahinter wird es zunehmend dunkler. Nur die dezente Beleuchtung wirft lange Schatten auf das ruhige Gewässer. 


In der Mitte des etwa 15 Meter tiefen Sees gleiten wir unter einer natürlichen, sehr filigran wirkenden Felsbrücke hindurch. Stalaktiten ragen von der Decke und spiegeln sich im Wasser wider. 
Bisher wurden 3 Stockwerke und etwa 5,5 Kilometer der Höhle erforscht, davon sind 200 Meter bei den Führungen zu sehen. 
Am Ende der etwa 20 minütigen Bootstour erwartet uns eine etwa 40 Meter hohe Travertin Wand - sehr eindrucksvoll!  

Den restlichen Nachmittag verbringen wir am lebhaften Stadtstrand von Side. Das Meer ist herrlich warm, und die kleine Ruhepause tut uns sehr gut.  



Eines meiner persönlichen Highlights der Reise ist der Gizli Cennet (verstecktes Paradies) Wasserfall. (siehe hier).
Dieser Geheimtipp liegt etwa 40 Kilometer östlich von Side und ist ohne Navigationsgerät kaum zu finden. Der letzte Teil der Strecke führt über eine unbefestigte Straße mitten durch den Wald. Vor einer relativ tiefen Furt parken wir das Mietauto und legen die letzten Meter durchs Wasser zu Fuß zurück. 














Am anderen Ufer begrüßen uns lautstark einige Gänse, sodass auch der Wirt des urigen Gasthauses auf uns aufmerksam wird.







 Nach einem stärkenden türkischen Tee folgen wir dem Wasserlauf über hölzerne Treppen bergauf zu insgesamt drei Ebenen.


Im Becken auf der mittleren Stufe hüpfen wir ins sehr frische, karibikblaue Wasser und schwimmen in eine kleine Halbhöhle unter dem Wasserfall. Es ist einfach traumhaft hier. Man kann sogar aus der Grotte unter dem Wasserfall durchschwimmen! Wir sind die einzigen Besucher und haben dieses Paradies ganz für uns alleine. 



Am oberen Ende befinden sich mehrere kleinere Felsenbecken mit Fischen und Flusskrebsen. Einige Meter weiter endet der Holzpfad vor einem undurchdringlichen Dickicht.  
Wir bleiben viel zu lange im Wasser, sodass wir vor der Weiterreise gleich wieder ein warmes Getränk benötigen. Aber es ist einfach unglaublich schwer, sich von diesem idyllischen Platz zu trennen.


Unser nächstes Ziel ist der Burgberg von Alanya. Die Festungsanlage wurde in hellenistischer Zeit 250 Meter über dem Meer auf einer Halbinsel errichtet und im Laufe der Jahrhunderte immer wieder um- und ausgebaut. Die Burgmauer ist 6 Kilometer lang und hatte 140 Verteidigungstürme.

Im späten Mittelalter war Alanya eine bekannte Handelsstadt zwischen Ägypten und Italien. Zu dieser Zeit wurden 400 Zisternen, Werftanlagen, eine Moschee und weitere Verteidigungsanlagen erbaut, sodass das Gebäude zu den bedeutendsten Militäranlagen der Welt zählte. 
Heute genießen wir von den Zinnen einen grandiosen Ausblick auf die Stadt und das gebirgige Hinterland. Manche Zisternen am Burgberg sind noch funktionstüchtig, auch die Reste einer byzantinischen Kirche können besichtigt werden. 



Am Fuß des Burgbergs wurde 1948 während des Hafenbaus die Damlatas Höhle entdeckt. Die Temperatur in der kleinen Höhle beträgt konstant 22 Grad Celsius mit einer Luftfeuchtigkeit von 95% . Der Kohlendioxidanteil ist 8-10 Mal höher als normal, was besonders gut bei asthmatischen Beschwerden und Rheuma helfen soll. Es gibt eigene Kuranwendungen, wo man für 3 Wochen je 4 Stunden unter ärztlicher Aufsicht in der Höhle verbringt. 

Aber nicht nur die Luft ist gesund, sondern auch die farbenprächtigen Tropfsteinformationen, die während Jahrmillionen entstanden sind, sind sehr sehenswert. Wir können die Damlatas Unterwelt in eigenem Tempo besichtigen, da es hier keine Führungen gibt. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und die Wärme ist der Besuch allerdings ziemlich schweißtreibend. Es gibt einen Hauptraum und eine kleinere Nebenkammer zu sehen. 
Trotz des permanent anlaufenden Kameraobjektivs kann ich einige nette Erinnerungsfotos schießen. 

Wieder zurück an der Erdoberfläche, fahren wir weiter zu unserem nächsten Hotel, das direkt am Sandstrand von Alanya liegt. Unser Eckzimmer im Alanya Sun Hotel hat eine Glasfront mit herrlichem Meerblick und direkten Ausblick auf den Burgberg, der abends toll beleuchtet ist. 
Den späten Nachmittag verbringen wir plantschend und schnorchelnd im Wasser.
Ausblick vom Hotelzimmer auf den Burgberg: 

Am nächsten Tag werden wir vom sanften Meeresrauschen geweckt. Die Lage unserer Unterkunft ist wirklich großartig! Nach einem ausgiebigen Buffetfrühstück auf der meerseitigen Terrasse des Hotels steigen wir wieder in unseren Mietwagen für einen Ausflug zum Sapadere Canyon. 
Die Wände dieser eindrucksvollen Schlucht sind fast 400 Meter hoch. Dazwischen windet sich der Gebirgsbach Dim-Cay zwischen glattgewaschenen Steinen und Felstöpfen hindurch. 

Entlang des etwa 400 Meter langen Wanderweges, der auf Holzstegen direkt über dem Wasser entlangführt, gibt es mehrere Möglichkeiten, in den Bach zu klettern. So zeitig am Morgen ist die Hitze allerdings noch nicht stark genug, um sich ins 12 Grad kalte Wasser zu stürzen. 

Schließlich erreichen wir das Ende des Weges, wo ein fotogener Wasserfall das Tal abschließt. 

Wir haben Glück, frühmorgens unterwegs gewesen zu sein, denn am Rückweg durch die Schlucht kommen uns bereits mehrere Touristengruppen und lautstark diskutierende Familien entgegen. 

Die Dim Höhle in der Nähe von Alanya ist die zweitgrößte Schauhöhle der Türkei und hat eine ganzjährige Temperatur von 18 Grad Celsius. 
Insgesamt sind 31 Höhlen in der Türkei für die Öffentlichkeit zugänglich.
Man kann vier Hallen voller großartiger Tropfsteinformationen und einen kleinen Höhlensee besichtigen. Der ausgewiesene Besucherweg durch dieses Naturwunder ist etwa 350 Meter lang und führt über Galerien und Treppen 17 Meter bergab zum  200m2 großen Teich, der tiefblau schillert. 


Auch hier gibt es keine Guides, und wir können somit gemütlich die wunderschönen, teilweise äußerst skurrilen Gesteinsformationen und den mystischen See in aller Ruhe bewundern.



Zurück in der Stadt Alanya stechen wir zu einer Umrundung des Burgberges in See. Es gibt verschiedenste Tourenanbieter, von kleinen Motorbooten bis hin zu den schaurigen Partybooten mit lauter Musik und Piratenfeeling. Wir entscheiden uns für eine klassische einstündige Bootsfahrt mit Erklärungen zu den Sehenswürdigkeiten und ohne Badestopps. 


Die Hafenrundfahrt führt uns vorbei am roten Turm aus seldschukischer Zeit (13.Jh n.Chr). Er sollte einst die Burganlage gegen Angriffe von der Meerseite her sichern. 40 Soldaten waren in dem 30 Meter hohen Bauwerk stationiert, zu Belagerungszeiten konnte der 5-stöckige Turm angeblich sogar 2000 Menschen beherbergen.


Anschließend fahren wir an den mittelalterlichen Werftanlagen mit ihren sehenswerten Tonnengewölben vorbei. Die Anlage war bis 1960 für den Schiffbau und Reparaturen der Boote in Betrieb. Heute ist hier ein Schifffahrtsmuseum untergebracht. 


Rund um den Burgberg liegen einige Meereshöhlen mit klingenden Namen, wie beispielsweise die Piratenhöhle oder die Höhle der Liebenden, drei Meter über dem Meeresspiegel. 
Mit kleineren Booten könnten einige Grotten befahren werden, wir begnügen uns jedoch mit dem Anblick aus der Ferne. Der Berg ist anscheinend komplett durchlöchert. Früher gab es laut Legende sogar mehrere Geheimwege von der Burg zum Meer hinab, die von Schmugglern und Piraten genützt wurden. 
Immer wieder schweift unser Blick auf den beeindruckenden, zinnenbekrönten Berg über uns, bis wir schließlich wieder in der Marina von Alanya einlaufen.   



Die gewaltige Festung von Anamur wird bei unserem Besuch gerade renoviert. 


Wir dürfen dennoch einen kurzen Blick in einen der Innenhöfe werfen.
Diese mittelalterliche Wehranlage - wohl der Innbegriff einer Ritterburg- wurde von den Osmanen auf den Resten einer römischen Festung erbaut und hat insgesamt 36 Türme.
Sie liegt direkt am Mittelmeer und ist zur Landseite von einem Burggraben geschützt, in dem Wasserschildkröten leben. 

Nein, wir haben noch immer nicht genug Höhlen besichtigt, und dieser Landstrich bietet mehr als genug Auswahl für unterirdische Abenteuer. 
In keinem Reiseführer erwähnt ist die Yalan Dünya Höhle mit etwa 4 erforschten Kilometern. Davon sind lediglich 450 Meter mit drei Hallen zu besuchen. Früher waren die Kammern mit Kerzen beleuchtet, daher sind die meisten Felsformationen an der Decke stark verrußt. Leider wurde die Höhle bis 2010 vernachlässigt, sodass einige Tropfsteine zerstört und mit Graffitis beschmiert sind.
Die Gänge sind stellenweise recht eng und der Weg ist gegenüber anderen Schauhöhlen weniger gesichert, niedrig und auch stellenweise ziemlich rutschig. Wir spazieren etwa 30 Minuten durch die 28 Grad warme Grotte und halten Ausschau nach den Fledermäusen, die zwischen den eindrucksvollen Steingebilden abhängen. 


Für mich eindeutig die schönste Schauhöhle dieses Urlaubs ist die Gilindire Höhle, die wir nur durch Zufall beim Vorbeifahren entdecken.
Sie wurde erst 1999 von Igeljägern entdeckt, die in einem Felsspalt Schutz vor der prallen Sonne suchten. Allerdings fand man auch Spuren aus antiker Zeit in den Kavernen. 

Der gut ausgebaute 450 Meter lange Weg führt stetig bergab und lässt uns -obwohl wir schon unzählige Höhlen besucht haben- aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. 

Meterhohe Sintersäulen, gewaltige Zapfen, grazile Nadeln und steinerne Perlen werden vom sanften Licht beleuchtet, dazwischen glitzernde, schneeweiße Pilzgebilde. 


Wir sind beinahe die einzigen Besucher in dieser Wunderwelt und hören nur das sanfte Plätschern des Wassers, das stetig von der Decke tropft und die großartigsten Tropfsteine erschafft.
Die Stufen führen schließlich zu einem unterirdischen Süßwassersee, in dem sich die Steingebilde stimmungsvoll spiegeln. Man kann die Faszination dieses Ortes kaum mit Worten widergeben! 


Nach gefühlt mehreren Stunden befinden wir uns wieder an der frischen Luft. 
Wir sind mittlerweile in der Provinz Mersin im Südosten der Türkei, wo kaum mehr ausländische Touristen, dafür aber viele einheimische Familien unterwegs sind. 




Den Abend verbringen wir nahe der Meeresfestung Kizkalesi. Die Sage berichtet, dass einem Herrscher einst vorhergesagt wurde, dass seine Tochter durch einen Schlangenbiss sterben würde. Um diesen Schicksal zu entgehen, errichtete er etwa 300 Meter vom Strand entfernt eine Burg als Zuflucht für sein Kind. Allerdings gelangte dennoch eine Schlange in einem Obstkorb versteckt auf die Insel und biss das arme Mädchen. 

Nachts wird das alte Gemäuer, das wahrscheinlich im 12. oder 13. Jahrhundert n. Chr. unter dem armenischen König Leon II erbaut wurde,  bunt beleuchtet. 


 
Die Korykischen Grotten sind zwei Einsturzdolinen und werden auf türkisch Cennet (Himmel) und Ceheennem (Hölle) genannt. 
Ihre Existenz verdanken sie einem unterirdischen Fluss, der im Karstgestein ein Höhlensystem bildete, das im Laufe der Zeit einstürzte. 
Sie wurden bereits in der Antike vom griechischen Geographen Strabon in blumiger Weise beschrieben und galten in der Mythologie als der Wohnsitz des Ungeheuers Typhon mit dem Oberkörper eines Menschen und Armen und Beinen von Schlangen. Typhon raubte Zeus im Kampf seine Blitze und versteckte ihn in der Höhle. Zeus wurde jedoch von Hermes gerettet und besiegte Typhon schließlich in einem weiterem Kampf. 
Der Himmel ist mehr als 100 Meter tief und über 290 Stufen erreichbar. Am Ende des Abstiegs stehen die Reste einer Marienkirche aus dem 5 Jh. 

Dahinter öffnet sich ein gewaltiges Höhlenportal, das einst als der Eingang in die Unterwelt galt. Wir klettern über riesige Felsbrocken weiter bergab bis zu einer Felswand wo nur mehr das Rauschen des unterirdischen Flusses zu hören ist. 




Die Hölle ist ein fast 130 Meter tiefer, senkrecht abfallender Kessel, der nicht begehbar ist. Angeblich ist die Luft im Kraterbereich sogar giftig und hat schon zu mehreren Todesfällen unter den Bergsteigern geführt.



Gleich daneben befindet sich die kleine Dilek Höhle, deren Eingang über eine steile Wendeltreppe erreicht werden kann. Die 200 Meter lange Grotte mit ihrer hohen Luftfeuchtigkeit soll für Asthmatiker wohltuend wirken und weist äußerst schöne Tropfsteinformationen auf. 





Kaum bekannt, aber sehr sehenswert sind die Grabreliefs von Adamkayalar (siehe dazu separater Post hier) in der Schlucht Şeytan Creek ("Teufelsfelsen").
Wir parken unser geländegängiges Mietauto am oberen Rand des einsamen Canyons und packen den Rucksack für den Abstieg. 

Der Pfad bergab führt durch eine eindrucksvolle Felslandschaft mit grandioser Aussicht und folgt schmalen, in den Fels geschlagenen Stufen. Nach ein wenig Kletterei erreichen wir schließlich eine Felsstufe, der wir einige Meter weiter bis zur Nekropole folgen. 
                      

                                        
   
                                         
Die Darstellungen auf dem Plateau stammen wahrscheinlich aus dem ersten oder zweiten Jahrhundert v. Chr. und bedeuten übersetzt "Menschenfelsen". Insgesamt 17 Skulpturen - Krieger mit Speeren bewaffnet, Frauen mit wallenden Röcken, sowie Kinder und ein Hund wurden hier in Stein verewigt. Dazwischen finden sich Nischen im Fels, die wahrscheinlich als Altäre oder Grabkammern dienten.
Der Detailreichtum der Schnitzereien ist sehr beeindruckend, hier waren große Künstler tätig!



Da es kaum schattenspendende Bäume in der Schlucht gibt, ist der kurze, aber anstrengende Aufstieg zurück zum Auto ziemlich erschöpfend. Aber die Mühe hat sich wirklich gelohnt - ein echter Geheimtipp, auf den wir durch eine Hotelbroschüre gestoßen sind. 



Die letzten Tage unserer Rundreise verbringen wir in Kappadokien. Die weltbekannte Gegend in der Zentraltürkei mit ihren kuriosen Tuffsteinformationen wurde 1985 von der UNESCO als Welterbe anerkannt. Zwei Vulkane haben hier vor 50-80 Millionen Jahren die Landschaft meterhoch mit Lava und Asche bedeckt, die sich mit der Zeit zu einer kompakteren Masse, dem so genannten Tuff verfestigt hat.
Wind und Wasser haben das Gestein schließlich erodiert und somit die beeindruckenden, bis zu 30 Meter hohen Türme erschaffen.


Die Menschen nützten den relativ weichen und gut zu bearbeitenden Tuff schon vor vielen Jahrhunderten als Behausung. Kappadokien war nämlich eine Zufluchtsstätte für Christen, die sich im ausgehöhlten Gestein vor Feinden verbergen konnten. Mehr als 2000 Kirchen, tausende Höhlenwohnungen und mehr als 50 unterirdische Städte soll es hier laut einer Schätzung geben.
Die pilzartigen Gebilde werden Feenkamine genannt, da die Menschen früher dachten, dass hier Naturgeister leben.


Auch unser sehr empfehlenswertes Hotel - das Anatolian Houses Cave Hotel- in Göreme ist zum größten Teil in den Fels geschlagen. Über dem Bett befindet sich ein Stoffhimmel, aber nicht um lästige Insekten fernzuhalten, sondern um das rieselnde, lockere Gestein aufzufangen.


Noch vor dem Sonnenaufgang werden wir diesmal nicht vom Muezzin, sondern vom Touranbieter für eine Ballonfahrt geweckt. Ein Minibus bringt uns nach einem kurzen Frühstück zum Startplatz, von wo wir zusehen können, wie der Heißluftballon im Dunklen aufgeblasen wird. 


Insgesamt 20 Personen finden im Korb bequem Platz, bevor nach einer Sicherheitseinweisung der Ballon sanft in die Lüfte steigt.
Mit dieser Fahrt haben wir uns einen langgehegten Traum erfüllt! Von oben ist die Landschaft nahezu magisch. Die aufgehende Sonne zaubert die verschiedensten Farbtöne auf die Feenkamine und die zerklüfteten Täler. 



Wir gleiten lautlos -einmal sehr tief, dann wiederum hoch - über die verschiedenen Canyons. Der Himmel ist voller Ballons, und wir schweben mittendrin gemächlich über die langsam erwachende steinerne Wunderwelt. 
Unser Pilot ist schon frühmorgens zu Scherzen aufgelegt und umschifft gekonnt einen Obstbaum um eventuell frische Früchte zu ergattern. Anscheinend dürfte er aber schon am Vortag alles geklaut haben. 
Weiter geht es in den unvergesslichen Sonnenaufgang, nur das Zischen des Gasbrenners unterbricht die morgendliche Stille.  




Kalt wird es uns neben der Flamme nicht, und im Korb spüren wir auch keinerlei Wind.


Leider vergeht der einstündige Flug viel zu schnell, und bald müssen wir uns schon für eine sichere Landung in den Korb hocken und gut festhalten.





Nach dem sanften Aufsetzen gibt es die typische Feier mit Sekt, Säften und Zertifikat, bevor wir wieder zurück ins Hotel gebracht werden.

Der nächster Ausflug führt uns ins Ihlara Tal
In dieser etwa 14 Kilometer langen und bis zu 120 Meter tiefen Schlucht, die einst vom Fluss Melendiz ausgewaschen wurde, befinden sich mehr als 100 Felsenkirchen.
 Sie stammen aus einem Zeitraum vom 5. bis zum 13. Jh und besitzen erstaunliche Fresken. Die Abgeschiedenheit des Tals war damals ein großer Anziehungspunkt für Priester und Eremiten, die ein Leben in Einsamkeit und Frieden suchten. 





Wir steigen über viele Treppen bergab und machen anschließend eine kleine Wanderung durch diese grüne Oase. Einige der teilweise mehrschiffig in den Fels geschlagenen Kirchen sind frei zugänglich. Die bunten und anschaulichen Fresken sind jedoch zum großen Teil zerkratzt, da im Islam die Darstellung von Menschen und Tieren verwerflich ist. 

 


Auch Güzelyurt ("schönes Land") galt als ein religiöses Zentrum mit vielen Höhlenkirchen und unterirdischen Städten. Die Steinhäuser des Dorfes schmiegen sich malerisch an die senkrechten, ockerfarbenen Felswände. Das ganz Gebiet wirkt wie eine Filmkulisse. 
Bis zum Bevölkerungsaustausch 1923 war die Gegend von Griechen besiedelt, die sich als Töpfer und Goldschmiede verdingten. 
Anschließend verfielen viele der Häuser in einen Dornröschenschlaf. 




Das sehenswerte Klostertal von Güzelyurt ist das zweitgrößte Tal Kappadokiens, aber kaum besucht.
Innerhalb von etwa 5 Kilometern reihen sich 28 Kirchenbauten aneinander, wovon ein paar besucht werden können. Die Geschichte gleicht der von ganz Kappadokien, christliche Menschen suchten vor römischer Verfolgung Schutz und lebten ihre Religion im Verborgenen aus. 
 



Am Rande des Dorfes halten wir für einen Fotostopp auf einem Aussichtshügel über einem kleinen See. Hier stehen die Reste eines byzantinischen Klosters.


Nun besuchen wir eine der bekanntesten unterirdischen Städte - Derinkuyu - was übersetzt tiefer Schacht bedeutet. Das alte Tunnelsystem wurde erst 1963 durch einen Kellerumbau entdeckt und geht 8 Stockwerke und 55 Meter in die Tiefe. Bisher wurden 2500 Quadratmeter freigelegt, was Archäologen nur als rund 1/4 der ganzen Fläche schätzen.

Wohnräume, Lager, Versammlungsorte, Tierställe - die ganze Stadt war mit unzähligen Belüftungsschächten ausgestattet, die sicherlich auch zur Wasserversorgung genutzt wurden. 
Bei Gefahr konnte eine Art Mühlstein als Verschluss vor die Ausgänge (es soll etwa 600 gegeben haben) gerollt werden, der nur von innen geöffnet werden konnte. 

Sogar Kerkeranlagen soll es hier gegeben haben.



Bisher ist umstritten wie viele Einwohner Derinkuyu einst hatte und wann es genau aus dem Felsen geschlagen wurde.
Es ist unglaublich spannend, durch die leeren Räume und teilweise sehr engen Gänge zu spazieren und sich vorzustellen, wie die Menschen hier einst lebten. 
Die Beschriftung ist spärlich, jedoch kann man sich auch ohne Guide gut zurechtfinden und die Geheimnisse der vergessenen Stadt für sich entdecken.




Auch das Tal von Göreme ist eine bekannte Sehenswürdigkeit von Kappadokien. Es wird als Open Air Museum vermarktet und beherbergt einige sehr gut erhaltene byzantinische Höhlenkirchen mit farbenprächtigen Fresken. Beispielsweise ist die Dunkle Kirche aus dem 11. Jh. komplett bemalt. 

Doch auch die umliegende Landschaft mit ihren ausgehöhlten Tuffsteinen bietet schöne Fotomotive. 






Zu Fuß erkunden wir zuerst das Rote- und dann das Rosental, was aber gar nicht so einfach ohne Wanderführer ist.

Wir folgen vom Sunset Punkt einem schmalen Pfad bergab durch das labyrinthartige Naturwunder mit seinen warmen Brauntönen und ziehen einige Schleifen um die bizarren Steinformationen.










 Immer wieder stoppen wir, um die herrliche Aussicht und die Farbenvielfalt zu genießen.   





Im Rosental finden wir einige versteckte Höhlenwohnungen und die charakteristischen Feenkamine. Einige Felsen ragen wie Nadeln in den Himmel. Das sich ständig ändernde Licht wirft ein tolles Farbenspiel auf die surreal wirkende Landschaft. 

Hier einige Eindrücke dieser unvergesslichen Spaziergänge:




Ein weiteres Highlight ist der Burgberg von Uchisar. 



Der markante und komplett durchlöcherte Felssporn ist der höchste Punkt von Kappadokien und ein toller Aussichtspunkt.
Der Aufstieg auf den etwa 60 Meter hohen Berg lohnt sich unbedingt. 

Aufgrund seiner prominenten Lage war die Anlage einst ein wichtiger Verteidigungsposten.  



Auch die Aussicht auf das Görkundere Tal mit seinen schmalen Pyramiden ist im Abendlicht bezaubernd. 





Den gesamten nächsten Vormittag verbringen wir im Zelve Tal. Bis 1960 lebten in diesem y-förmigen Tal Menschen. Aufgrund von Einsturzgefahr wurde es schließlich evakuiert und als Freilichtmuseum für Besucher geöffnet. 







Wohnhäuser, Kirchen, Werkstätten und andere Räumlichkeiten wurden in den Stein gemeißelt und können ausgiebig erkundet und erklettert werden. Das Klima im Tuff ist angenehm kühl und hält die Sommerhitze gut ab. 


Fast alle Räume sind miteinander durch enge Gänge oder steile Treppen verbunden. Es macht uns großen Spaß diesen Irrgarten zu entdecken. 
  




Unser nächster Zwischenstopp ist das Pasabag Tal (Mönchstal), wo Wind und Wetter äußerst spannende Felsskulpturen erschaffen haben. 
Wie der Name schon verrät, ließen sich auch hier Einsiedler nieder und durchlöcherten das weiche Gestein nach ihren Vorstellungen. 






Die Feenkamine zählen zu den höchsten der Region - tragen Hut - und sind leicht zu erwandern. Manche Gebilde scheinen sogar der Schwerkraft zu trotzen.




Von einem Aussichtspunkt genießen wir einen besonders schönen Ausblick auf die Feenkamine. Die Mütze der Türme besteht aus härterem Gestein, das schwerer abgetragen wird.  



Wir fahren weiter durch Kappadokiens Steinlabyrinth. An einem besonders schönen Platz bleiben wir stehen und spazieren langsam in ein Tal hinein. Wir wissen nichteinmal den Namen der Gegend und treffen auch keine Menschenseele. Schmale Felstunnel und mehrere Kletterpartien wecken unsere Abenteuerlust, sodass wir mehrere Stunden hier verbringen.






Als unserem Sohn nach der ganzen Kletterei schließlich die Füße zu schmerzen beginnen, 
kehren wir um und fahren noch einige nette Aussichtspunkte ab. 


Den letzten Abend gönnen wir uns auf Wunsch unseres Sohnes eine einstündige Kameltour über dem roten Tal. Mit zwei weiteren Touristen werden wir mit einem Kleinbus vom Hotel abgeholt und zu den Tieren gebracht. Natürlich werden wir in der gastfreundlichen Türkei vorher mit reichlich Tee und Gebäck versorgt, bevor es schließlich los geht. Der Aufstieg auf das große Tier erfolgt über eine Leiter, und schon stapfen wir im Schritttempo dem Sonnenuntergang entgegen. 
Ohne Hut können hier nicht einmal die Felsen sein, daher bekommen wir auch ein stilechte Kopfbedeckung verabreicht. 

Es geht immer am oberen Rand des Canyons entlang, mein Kamel schreitet jedoch verdächtig nah am Abgrund. Will es mich etwa loswerden? Mit gutem Zureden bewegt es sich doch wieder auf den Pfad zurück, und ich kann den Ritt auch wieder in vollen Zügen genießen.
Nach einer Pause für die Tiere und Menschen geht es zurück zum Stall, wo unser Sohn beim Füttern helfen darf. 
Der Abstieg ist gar nicht so leicht nach der langen Zeit im Sattel, alles wackelt um mich herum und ich weiß nun, warum die Tiere Schiffe der Wüste genannt werden. 

Am Abreisetag stehen wir zum Sonnenaufgang auf und beobachten während des Packens die unzähligen Ballone am Himmel. Was für ein schöner und friedlicher Anblick!

Da unser Heimflug erst am Nachmittag stattfindet, haben wir noch Zeit für einen kleinen Ausflug. 

Die bekannteste Steinformation im Devrent Tal wollen wir uns nicht entgehen lassen. Man braucht wirklich nur wenig Fantasie, um ein Kamel im rötlich schimmernden Fels erkennen zu können. 

Auch sonst beeindruckt uns das Tal, das auch rosa Canyon genannt wird, mit seinen faszinierenden, eher rundlichen Felsstrukturen.  
  


Wir lassen auch bei einigen anderen Felsgebilden unserer Fantasie freien Lauf. Vielleicht gibt es hier doch Naturwesen, die versteinert wurden?



Nun ist es Zeit für die Fahrt zum Flughafen nach Nevsehir. Pünktlich geben wir unser Mietauto ab und fliegen über Istanbul zurück nach Wien mit vielen unvergesslichen Erinnerungen. 








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