Dienstag, 5. Februar 2019

Myvatn See - Island








Der viertgrößte See Islands, der Myvatn ("Mückensee") liegt im Nordosten des Landes.


Seinen Namen erhielt er wegen der zahllosen Insekten, die im Sommer meist morgens in riesigen Schwärmen über das Gewässer schweben, aber glücklicherweise nicht stechen.

Der nur etwa 3-5 Meter tiefe Myvatn entstand bereits vor etwa 3500 Jahren bei einem Vulkanausbruch. Die ausströmende Lava bildete einen Damm, der den Abfluß des Myvatnbeckens verschloß. Das Wasser staute sich somit auf und und bildete den See.






Im Myvatn Gebiet ist die Vielfalt vulkanischer Bildungen auch heute noch besonders stark ausgeprägt, da die Grenze zwischen der Eurasischen und der Amerikanischen Kontinentalplatte hier verläuft. Brodelnde Schlammtöpfe, dampfende Fumarole und bizarre Lavawüsten sind unbedingt sehenswert.



Zu den Hauptattraktionen des faszinierenden Gebietes zählen:


- Storagja und Grjotagja: zwei Felsspalten, die den Verlauf der Kontinentalplatten anzeigen. Beide sind mit tiefblauem Wasser gefüllt und Dampfschleier dringen aus ihnen hervor.
In der Storagja kann man baden (Wassertemperatur ca. 28 Grad).
Die Grjotagja ist mit ca. 45 Grad zu heiß für ein entspanntes Felsenbad.





- Hverfjall: eindrucksvoller Aschekrater am Ostrand des Myvatn.
Mit 463 m Höhe und 1000 m Durchmesser thront er über dem See und ist das Wahrzeichen der Region.

- Dimmuborgir ("Dunkle Burgen"): riesiges, über 2000 Jahre altes Lavafeld in einem ehemaligen Sumpfgebiet mit bizarren Säulen, Türmen, Höhlen und Kaminen. Mehrere ausgeschilderte Rundwege laden zum Entdecken dieses einzigartigen, surreal wirkenden Naturschauspiels ein.




- Höfdi: idyllisches Naturschutzgebiet direkt am See mit Blumen, Bäumen und malerischen Ausblicken auf die Inseln des Sees.



- Pseudokrater Skutustadagigar: vor etwa 2000 Jahren floss hier heiße Lava über ein Feuchtgebiet. Die dabei entstehenden Dampfblasen sprengten die Lava auf und bildeten Krater. Da sie nie eine Verbindung zum Magma hatten, werden sie Pseudokrater genannt. Am besten zu erwandern sind sie bei Skutustadir, am Südostende des Myvatn.


- Hverarönd Solfatarenfeld: köchelnde Schlammbecken, zischende Dampffontänen und beißender Schwefelgeruch kennzeichnen dieses Gebiet nahe des Myvatn.  Hverarönd liegt am Fuße des farbenprächtigen Bergrückens Namaskard. Ein kurzer Spaziergang führt auf den kargen Berg, von dem man einen guten Ausblick auf die wie eine brodelnde Hexenküche anmutende Landschaft genießen kann.



- Vulkangebiet Krafla: Marslandschaft aus Solfataren, Schlammtöpfen und einem schwarzen, noch warmen Lavafeld aus 1984.
Inmitten dieser eindrucksvollen Inszenierung vulkanischer Urgewalt liegt der türkisblaue Kratersee Viti ("Hölle"), der im Jahre 1724 durch eine Gasexplosion entstand. Oberhalb des Kratersees wird heisser Dampf für ein naheliegendes Geothermal-Kraftwerk gewonnen.


Bei einem Rundgang durch das eindrucksvolle Gebiet erreicht man auch den ockerfarbenen Krater Leirhnjukur, der einen kleinen, türkisfarbenen Tümpel mit gelber Umrandung einfasst. Das Wasser brodelt und zischt gefährlich vor sich hin, und Schnüre wurden gespannt, um den nötigen Sicherheitsabstand anzuzeigen.   


- Myvatn Nature Bath: die Blaue Lagune des Nordens wurde 2004 eröffnet.
Östlich des Myvatn lädt dieses Mineralbad zum Entspannen nach einem aufregenden Tag ein. Das Wasser im rund 5.000m2 großen Badesee hat ganzjährig eine Temperatur von etwa 36°C.


Der Hauptort des Myvatn Gebietes ist Reykjahlid mit 200 Einwohnern. Von hier aus führt eine befestigte Straße rund um den See und zum nahegelegenen Krafla-Gebiet.
Besonders empfehlenswert an einem sonnigen Tag ist ein etwa 20 minütiger Rundflug von Reykjahlid aus über das Myvatn- und Krafla Gebiet.

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